Das sechste Wunder des Kreuzes
Der göttliche Tausch
Jesus starb am Kreuz, das ursprünglich für Barabbas bestimmt war. Barabbas war gefangen genommen worden, weil er mindestens einen Menschen, während eines Aufstandes, getötet hatte. Er saß in einer Todeszelle und wartete darauf, dass er gekreuzigt würde. Der Name ‚Barabbas‘ kam damals oft vor und bedeutete ‚Sohn des Vaters‘. Man kann ihn, als Repräsentant der gesamten menschlichen Rasse, sehen. Sein Leben, voller Rebellion, Gewalt und Tod, stellt dein sündiges Leben und dein rebellische Natur dar.
Ich weiß nicht, ob es Barabbas bewusst war, was an dem Tag auf Golgatha, etwas außerhalb von Jerusalem, geschah. Gott hat Barabbas und der gesamten Welt seine große Liebe bezeugt, indem er Jesus auf die Erde schickte und ihn an unserer Stelle sterben ließ, als wir noch Feinde Gottes waren. (Matthäus 27, 26) Indem er an einem Kreuz starb, nahm Jesus nicht nur den Platz von Barabbas ein, sondern von allen verurteilten Söhnen und Töchtern des Vaters. Am Kreuz fand ein göttlicher Tausch statt. Jesus trug die Schuld, die wir verdient hatten (Jesaja 53, 5).
Durch das Wunder des Kreuzes hat Gott unserer Feindschaft ein Ende gesetzt, sodass wir wieder mit ihm versöhnt werden können: „Früher lebtet ihr fern von Gott, und eure feindliche Haltung ihm gegenüber zeigte sich an all dem Bösen, was ihr getan habt. Doch jetzt hat Gott euch mit sich versöhnt durch den Tod, den Christus in seinem irdischen Körper auf sich nahm. Denn Gott möchte euch zu Menschen machen, die heilig und ohne irgendeinen Makel vor ihn treten können und gegen die keine Anklage mehr erhoben werden kann.“ (Kolosser 1, 21-22 NGÜ). Du bist, genau wie Barabbas, Sohn des Vaters, dazu bestimmt, in der Gegenwart des Vaters zu leben.
Jesus wurde fünf Mal verhöhnt
Vom Kreuz herunterblickend, sah Jesus geballte Fäuste und verhärtete Gesichter, gezeichnet durch schamlosen Spott und rücksichtslose Ablehnung. Er sah Augen voller Hass und Blicke, die töten konnten.
Fünf Mal wurde Jesus gnadenlos verhöhnt: durch die Vorbeigehenden, die Bewohner der Stadt, die religiösen Führer, die Soldaten und durch einen der Verbrecher, der mit ihm am Kreuz hing. Obwohl er doch gerade für sie dort hing. Wie wahr, werden die Worte aus Psalm 22: „Ich aber bin kein Mensch mehr, nur noch ein Wurm, zum Spott der Leute bin ich geworden, das ganze Volk verabscheut mich. Alle, die mich sehen, verhöhnen mich, sie verziehen den Mund und schütteln den Kopf.“ (Psalm 22, 7-8 NGÜ) Die Menschen, die vorbei gingen, verspotteten ihn und schüttelten die Köpfe: „Du wolltest doch den Tempel einreißen und ihn in drei Tagen wieder aufbauen?“ höhnten sie. „Wenn du der Sohn Gottes bist, so rette dich selbst! Steige doch herab vom Kreuz!“
Die Vertreter des Hohen Rates zeigten ebenfalls hämische Freude: „Anderen hat er geholfen“, spotteten sie. „und kann sich selber nicht helfen? Du bist doch der König? Beweise es uns und steige vom Kreuz herab. Dann werden wir an dich glauben. Er vertraut doch Gott. Wenn Gott ihn so liebt, soll er dann kommen und ihn retten. Er ist doch Gottes Sohn?“
Auch die Soldaten lachten ihn aus. Sie gaben ihm sauren Wein zu trinken und riefen: „Sag, du bist der König der Juden? Rette dich selbst! Und einer der Verbrecher, der neben ihm hing, verspottete Jesus auch indem er sagte: „So, du willst also der Messias sein? Beweise es dann. Rette dich selbst und uns!“ Der Verbrecher zur anderen Seite von Jesus verbot ihm den Mund: „Hast du immer noch keinen Respekt vor Gott, so kurz vor dem Tod? Wir bekommen unseren verdienten Lohn, aber dieser Mann hat nichts Falsches getan!“ Und zu Jesus gewandt, sagte er: „Jesus, denke an mich, wenn du in dein Königreich kommst.“ Jesus antwortete ihm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein. Das sichere ich dir zu!“ Welch eine Kraft der Liebe wurde hier von Jesus abverlangt. Er hing am Kreuz, hörte wie sie ihn verspotteten, während er damit beschäftigt war, einen Weg für sie zu bahnen, damit sie erlöst und ewiges Leben empfangen konnten. Jesus wollte nicht vom Kreuz herunterkommen, weil er unseren Platz eingenommen hatte. Am Fuße des Kreuzes wird deutlich, dass Gott uns unermesslich liebt.
Warum Gott sich entschloss, nicht einzugreifen
Das große Wunder des Kreuzes zeigt sich darin, dass Gott dich so unvorstellbar liebt, dass er sich entschloss, im entscheidendsten Augenblick der Weltgeschichte, seine Macht für eine gewisse Zeit nieder zu legen, indem er nicht eingriff. Als Zeichen seiner großen Liebe für dich, entschied sich Gott, für eine kurze Zeit ‚machtlos‘ zu sein. Nur derjenige, der allmächtig ist, kann sich entscheiden seine Macht nieder zu legen und nicht einzugreifen. Gott wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war, um seine Beziehung zu dir wieder herzustellen, um dich von jeglicher Art der Gottverlassenheit und Machtlosigkeit zu retten. (Psalm 86, 13) Das Wunder des Kreuzes ist das Wunder von Gottes nie versagender Liebe für dich.